Insekten - Fischchen

Bezeichnungen - Verbreitung - Merkmale - Ähnliche Arten - Biologie - Gefahren - Hinweise auf Befall - Bekämpfung - Rechtliches


Links: Silberfischchen. Mitte: Papierfischchen. Rechts: Ofenfischchen.


Deutsche Bezeichnung: Fischchen.

Wissenschaftliche Namen:

Ordnung Zygentoma Börner, 1904 - Fischchen

Familie Lepismatidae Latreille, 1802 - Fischchen

Gattung Ctenolepisma Escherich, 1905

Ctenolepisma longicaudata Escherich, 1905 - Papierfischchen

Gattung Lepisma Linnaeus, 1758

Lepisma saccharina Linnaeus, 1758 - Silberfischchen

Gattung Thermobia Bergroth 1890

Thermobia domestica (Packard, 1873) - Ofenfischchen


Verbreitung: Außer in der Antarktis sind Fischchen in allen nicht zu kalten Teilen der Erde verbreitet.


Merkmale: Bei den Fischchen handelt es sich um sehr ursprüngliche Insekten. Sie werden meistens 8-12 mm lang, die größte Art ist die 30 mm lange Squamatinia algharbica aus einer Höhle im Süden Portugals. Mit Schwanzanhängen messen diese Tiere bis zu 10 cm. Alle Fischchen sind flügellos. Der langestreckte und zum Hinterleibsende hin zulaufende Körper ist beschupppt. Die Schuppen fallen bei Berührung leicht ab, und größere Schuppenverluste können zum Tod der Tiere führen. Meist sind die Schuppen in verschiedenen Schattierungen silbrig-glänzend, seltener glanzlos-bräunlich gefärbt. Am Kopf befinden sich zwei Fühler. Der Hinterleib besteht aus 11 Segmenten. Am Hinterleibsende befinden sich fünf Anhänge. Auffallend lang sind das in der Mitte gelegene Terminalfilum und die seitlich gelegenen Styli. Direkt neben der Spitze befinden sich beiderseits die kurzen Cerci. Auch erwachsene Fischchen wachsen noch, häuten sich also. Dadurch haben sie die Möglichkeit, verloren gegangene oder beschädigte Gliedmaßen zu regenerieren.


Ähnliche Arten: Auf den ersten Blick sind die Arten der Felsenspringer, Ordnung Archaeognatha, recht ähnlich. Bei denen sind aber die seitlichen Schwanzanhänge (Styli) wesentlich kürzer als der mittlere Faden (Terminalfilum).


Biologie: Die meisten Fischchen fressen stärke-, zellulose- und kohlenhydrathaltige Produkte. In der Regel sind sie nachtaktiv, selten sieht man sie auch am Tag umherlaufen.

Fischchen paaren sich nicht. Die Männchen setzen eine kleine Kapsel (Spermatophore) ab, in der sich die Spermien befinden. Das Weibchen wird durch ein ,Paarungsvorspiel’ zur Spermatophore geführt, nimmt diese aber nicht immer auf. Die Wahrscheinlichkeit steigt mit einer größeren Populationsdichte, daher kommt es, daß Bestände nach einiger Zeit geradezu explosionsartig wachsen. Die Eier werden in kleine Ritzen abgelegt. Die schlüpfenden Larven gleichen weitgehend den erwachsenen Tiere, was es schwierig macht, ältere Larven von bereits erwachsenen Tieren zu unterscheiden. Die bei uns vorkommenden Arten der Fischchen können mehrere Jahre alt werden.


Gefahren: Bei einem starken Auftreten können Fischchen Vorräte verunreinigen oder Beschädigungen an Tapeten, Büchern oder anderen stärkehaltigen Produkten verursachen.


Hinweise auf Befall: Meistens sieht man die Tiere umherlaufen, wenn man nachts das Licht anschaltet.


Bekämpfung: Fischchhen sind relativ leicht zu bekämpfen, die Ergründung der Befallsursache kann sich aber schwieriger gestalten. Insbesondere bei Silberfischen kann es ohne eine gründliche Analyse schnell wieder zu einem Neubefall kommen. .


Rechtliches: Fischchen sind weder geschützt noch meldepflichtig.


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Silberfischchen - Lepisma saccharina

Insekten - Fischchen

Bezeichnungen - Verbreitung - Merkmale - Ähnliche Arten - Biologie - Gefahren - Hinweise auf Befall - Bekämpfung - Rechtliches



Deutsche Bezeichnung: Silberfischchen. Früher auch ,Zuckergast’. Falsch ist die Bezeichnung ,Silberfisch’, mit den Fischen haben diese Insekten nichts zu tun.

Wissenschaftlicher Name: Lepisma saccharina Linnaeus, 1758.


Verbreitung: Durch die Hilfe des Menschen sind Silberfischchen heute weltweit vebreitet.


Merkmale: Der Körper der Silberfischchen ist silbriggrau beschuppt. Die seitlichen Hinterleibsanhänge (Styli) sind kürzer als der Körper, ebenso der mittlere (Terminalfilum). Die Fühler sind länger als die Anhänge des Hinterleibs. Die Tiere können etwa 11 mm lang werden.


Ähnliche Arten: Das Ofenfischen ist durch seine bräunliche Färbung leicht zu unterscheiden, das größere Papierfischchen ist deutlich stärker beborstet.


Biologie: Silberfischchen sind nachtaktiv und besiedeln feuchte, schimmelnde Oberflächen, besonders an dunklen Bereichen und in Ritzen, beispielsweise entlang von Wasserleitungen oder auch direkt darin. Sie fressen kohlenhydrathaltige Stoffe wie Zucker oder Tapetenkleister, und auch Papier. Im Laufe seines Lebens kann ein Weibchen bis zu 150 Eier legen. Nach einem halben Jahr sind die Tiere geschlechtsreif, es kann aber auch wesentlich länger dauern. Silberfischchen können mehrere Jahre alt werden.


Gefahren: Schäden an Tapeten, Papier oder kohlenhydrathaltigen Nahrungsmitteln entstehen erst, wenn das Auftreten von Silberfischchen zu lange übersehen wurde. Gefahren bestehen also in erster Linie in einem fehlenden oder falschen Reinigungsverhalten. Die Gefahr geht von einer zu hohen Feuchte aus, die eine Schimmelbildung nach sich ziehen kann, nicht von den Silberfischchen. Auch Abflüsse sollten regelmäßig mit heissem Wasser gereinigt werden.

Im Grunde genommen gehören Silberfischchen in jedem gepflegten Haushalt unter die Badewanne, um die dort fast unvermeidliche Schimmelbildung zu unterbinden!


Hinweise auf Befall: Schaltet man nachts das Licht ein, sieht man die Tiere umherlaufen. Schäden sind meistens kaum bemerkbar.


Bekämpfung: Am effektivsten ist richtiges Lüften, um die Luftfeuchte zu senken. Sinnvoll ist die Bekämpfung mit Gel- oder Sprühpräparaten, die allerdings sehr sorgfältig ausgebracht werden müssen. Das Nebeln dringt meist nicht tief genug in die Verstecke vor. Ohne eine Abdichtung aller Zuwanderungsmöglichkeiten wie Ritzen im Mauerwerk und entlang von Rohrleitungen sowie Rissen in der Dichtungsmasse wird schnell ein Neubefall erfolgen. Das Auftreten weist aber immer auf eine dauerhaft zu hohe Luftfeuchte und eine Schimmelbildung hin!


Rechtliches: Silberfischchen sind nicht geschützt.


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 Papierfischchen - Ctenolepisma longicaudata

Insekten - Fischchen

Bezeichnungen - Verbreitung - Merkmale - Ähnliche Arten - Biologie - Gefahren - Hinweise auf Befall - Bekämpfung - Rechtliches



Deutsche Bezeichnung: Papierfischchen.

Wissenschaftlicher Name: Ctenolepisma longicaudata Escherich, 1905.


Verbreitung: Heutzutage ist Ctenolepisma longicaudata in allen wärmeren Gebieten der Erde verbreitet, also den Subtropen und Tropen. 1908 tauchte die Art erstmalig in Australien auf. In Europa ist das Papierfischchen seit 1914 bekannt. Erst 2007 wurde die Art erstmals in Deutschland nachgewiesen, und zwar in Hamburg. Papierfischchen bevorzugen sehr trockene Lebensräume, in Mitteleuropa kommen sie nur in Gebäuden vor.


Merkmale: Der silbrig glänzende und bis zu 15 mm lange Körper ist stark beborstet. Die seitlichen Schwanzfäden (Styli) sind länger als der Körper, aber oft abgebrochen und dadurch verkürzt.


Ähnliche Arten: Das Ofenfischchen unterscheidet sich deutlich durch die bräunliche Färbung mit dunklen Querstreifen, das Silberfischchen ist kleiner und wirkt glatter, da es weit weniger Borsten hat.


Biologie: Die durchschnittlich 56 Eier pro Weibchen werden in Ritzen abgelegt. Die Entwicklung ist sehr langwierig und kann bis zu drei Jahre dauern. Die frisch geschlüpften Larven ähneln weitgehend den erwachsenen Papierfischchen. Diese Tiere fressen tierische und pflanzliche Reste, aber auch Papier, Tapeten und sogar künstliche Seide. Hierbei ist insbesondere der Anteil an Stärke von Bedeutung. Papierfischchen sind nachtaktiv, aber wesentlich weniger konsequent als Silberfischchen. Unter 16 °C wird die Aktivität weitgehend eingestellt. Hohe Temperaturen werden sehr gut vertragen und bevorzugt, die Art läßt sich bei 35 °C gut halten und vermehren. Papierfischchen können bis zu acht Jahre alt werden.


Gefahren: Papierfischchen sind reine Lästlinge und stellen keine Gefahr dar, da die Schäden sich meist sehr in Grenzen halten.


Hinweise auf Befall: Meist sieht man die Tiere nachts umher huschen, wenn das Licht eingeschaltet wird.


Bekämpfung: Am effektivsten ist die Bekämpfung mit Gelpräparaten, wie sie für Ameisen verwendet werden. Am effektivsten benutzt man Gelpräparate verschiedener Hersteller paralle.. Diese müssen allerdings sehr sorgfältig ausgebracht werden. Nebeln dringt meist nicht tief genug in die Verstecke vor. Da Papierfischchen, im Gegensatz zu Silberfischchen, nicht von draussen einwandern können, ist der Bekämpfungserfolg in der Regel schnell zu erreichen.


Rechtliches: Papierfischchen sind nicht geschützt.


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Ofenfischchen - Thermobia domestica

Insekten - Fischchen

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Deutsche Bezeichnung: Ofenfischchen.

Wissenschaftlicher Name: Thermobia domestica (Packard, 1873).


Verbreitung: Ursprünglich stammt das Ofenfischchen aus dem nahen Osten, mittlerweile ist es weltweit verbreitet, aber fast nur in menschlicher Gesellschafft. Selbst dort ist allerdings der Lebensraum durch die sehr hohen Temperaturansprüche stark limitiert. Trockenere Klimate werden bevorzugt, Feuchte gemieden. 1949 wurde Thermobia domestica erstmals in Deutschland nachgewiiesen, in einer Bäckerei in Hamburg.


Merkmale: Der bis zu 11 mm lange Körper ist stark beborstet und bräunlich gefärbt, der Körper trägt mehrere dunklere Querbinden auf.

Die Larven sehen den erwachsenen Ofenfischchen bereits sehr ähnlich.


Ähnliche Arten: Von den silbrig-grauen Silberfischchen und Papierfischchen ist das Ofenfischchen leicht durch seine bräunliche Färbung mit den schwarzen Querstreifen zu unterscheiden.


Biologie: Ofenfischchen fühlen sich erst oberhalb von 30 °C richtig wohl, unterhalb von 25 °C werden keine Eier mehr abgelegt. Die Geschlechtsreife kann bereits nach zwei Monaten erreicht werden. Ein Weibchen kann bis zu 6.000 Eier legen, aus denen nach etwa zwei Wochen die Larven schlüpfen. Ofenfischchen werden bis zu fünf Jahre alt.

Da sie Kohlenhydrate und Stärke fressen, findet man sie oft in Bäckereien, wo auch die nötigen hohen Temperaturen herrschen. Zur Zucht werden Temperaturen von 35°-38° C verwendet.


Gefahren: Da sie Nahrungsmittel verunreinigen können, gelten Ofenfischchen als Vorratsschädlinge. Sie können auch an stärkehaltigen Papierprodukten Schäden verursachen. In Haushalten treten sie aber wegen ihrer hohen Temperaturansprüche kaum auf.


Hinweise auf Befall: Schaltet man nachts das Licht ein, sieht man die Tiiere an den Wänden und auf dem Boden laufen. Nur bei einem bereits stärkeren Befall bemerkt man sie auch tagsüber.


Bekämpfung: Am effektivsten ist die Bekämpfung mit Gelpräparaten, die allerdings sehr sorgfältig ausgebracht werden müssen. Nebeln dringt meist nicht tief genug in die Verstecke vor. Da Ofenfischchen, im Gegensatz zu Silberfischchen, nicht von draussen einwandern können, ist der Bekämpfungserfolg in der Regel schnell zu erreichen.


Rechtliches: Ofenfischchen sind nicht geschützt.


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