Insekten - Wanzen

Bezeichnungen - Verbreitung - Merkmale - Ähnliche Arten - Biologie - Gefahren - Hinweise auf Befall - Bekämpfung - Rechtliches - Literatur



Deutsche Bezeichnung: Amerikanische Kiefernwanze, Amerikanische Zapfenwanze, Koniferen-Samen-Wanze.  Punaise américaine du pin.  Cimice dei pini.  لنگ‌ورقی کاج‌نشین.  Western Conifer Weed Bug.

Wissenschaftlicher Name: Leptoglossus occidentalis (Heidemann, 1910), Familie Coreidae, Randwanzen.


Verbreitung: Ursprünglich kam diese Wanze im Westen der USA westlich der Rocky Mountains vor, dann breitete sie sich nördlich bis Kanada und südlich bis nach Mexiko aus. Seit ihrer Einschleppung in Europa im Jahre 1999 in Italien begann diese Wanzenart eine rasante Ausbreitung. Spanien und Slovenien: 2003; Kroatien und Ungarn und Schweiz: 2004; Österreich: 2005; Deutschland, Frankreich, Serbien, Tschechei: 2006; Belgien, Slovakei, Großbrittanien: 2007; Polen, Slovenien: 2008; Türkei: 2009.


Merkmale: Die bis zu 2 cm langen und 7 mm breiten Wanzen zeigen eine grau-braune Grundfärbung. Der Seitenrand des Hinterleibs steht seitlich neben den Flügeln hervor und weist weiße Quermakeln auf. In der Mitte der Flügle befindet sich eine auffällige weiße Zick-zack-Zeichnung. Die Schienen der langen Hinterbeine tragen ober- und unterseits lappenartige Verbreiterungen, welche die Art in Deutschland unverwechselbar machen.


Ähnliche Arten: In Mitteleuropa ist diese Wanze durch ihre Größe und die gelappten Hinterbeine unverwechselbar.


Biologie: Amerikanische Zapfenwanzen saugen an den weicheren Teilen von Nadelgewächsen, speziell Pinaceen und Cupressaceen, also Samen, Nadeln, kleinen Zweigen, Knospen und Blüten.
Sie sind gute Flieger und tauchen daher manchmal auch weit von der nächsten Kiefer entfernt auf.
Beide Geschlechter überwintern. Dazu suchen sie im Herbst geeignete Verstecke aus, und geraten, manchmal massenhaft, auch in Häuser.
Im Frühjahr werden die Verstecke wieder verlassen, und die Wanzen machen sich auf den Nahrungsbäumen auf die Suche nach einem Geschlechtspartner.
Zur Partnerfindung verwenden die Männchen nicht nur Sexuallockstoffe (Pheromone), sie trommeln auch auf den Untergrund und versuchen mit diesen Tönen Weibchen anzulocken.
Die Eier werden einzeln über einen längeren Zeitraum hinweg an den Nadeln abgelegt. Die Jungwanzen schlüpfen nach etwa 10 Tagen und sind, je nach Witterung, nach fünf bis sechs Wochen ausgewachsen. Meistens ist dieses ab Ende Juli der Fall. Bis zum erwachsenen Insekt häuten sich die Larven fünfmal.


Gefahren: In Nordamerika sind Schäden am Saatgut der bewohnten Bäume bekannt geworden, meist aber in Monokulturen, in Europa liegen noch keine konkreten Daten vor. Für den Menschen bestehen direkt keine Gefahren.


Hinweise auf Befall: Amerikanische Kiefernwanzen leben kaum versteckt. Ist eine Kiefer besiedelt, finden sich die Tiere auch schnell an benachbarten Hauswänden an und sind aufgrund ihrer Größe kaum zu übersehen.


Bekämpfung: Die Bekämpfung dieser eingeschleppten Wanzenart ist differenziert zu beachten. Auf den Bäumen, die der Wanze Nahrung bieten, ist eine Bekämpfung nicht  zu verantworten, da zu viele andere Kleintiere geschädigt werden.  Sammeln sich diese Tiere aber massenhaft auf Hauswänden, besonders zum  Herbst hin, ist entweder ein Absammeln oder notfalls eine Bekämpfung mit  Kontaktinsektiziden möglich. Da die Tiere aber auch aus dem weiteren Umfeld anfliegen können, ist eine völlige Dezimierung meist aussichtslos.


Rechtliches: Amerikanische Kiefernwanzen sind weder geschützt noch meldepflichtig.


Literatur: Rabitsch & Heiss, 2005; Reid & Tilbury, 2009; Arnold & Walter, 2009; Werner, 2011; Hizal & Inan, 2012; Prpic, 2012; Putshkov et al., 2012.


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