Insekten - Zweiflügler, Fliegen und Mücken

Bezeichnungen - Verbreitung - Merkmale - Ähnliche Arten - Biologie - Gefahren - Hinweise auf Befall - Bekämpfung - Rechtliches - Literatur



Deutsche Bezeichnung: Märzfliege, Märzhaarmücke, Markushaarmücke, Markusmücke, Markusfliege.

Wissenschaftlicher Name: Bibio marci (Linnaeus, 1758). Familie Bibionidae (Haarmücken). Unterordnung Nematocera (Mücken).

Die tatsächliche Identität dieser Art war aufgrund fehlenden Typus-Materials unklar, sodaß erst 2020 ein Antrag auf die neue Festlegung von Typus-Material gestellt wurde.


Verbreitung: Gemäßigte Teile Europas und Asiens.


Merkmale: Diese Mücken treten von den ersten wärmeren Tagen im März bis in den Mai hinein auf. Daher rühren deutsche Namen wie Märzfliege, und auch Markusfliege, wegen des Auftretens um den Markustag am 25. April. Sie sind glänzend tiefschwarz gefärbt und 8-11 mm lang, wobei die Weibchen deutlich größer als die Männchen werden. Die kurzen Fühler bestehen aus 9 Gliedern. Die Augen der Männchen sind wesentlich größere als die der Weibchen. Auch in der Färbung der Flügel unterscheiden sich die Geschlechter: Beim Wibchen sind sie sehr dunkel, beim Männchen helll.


Ähnliche Arten: Durch das jahreszeitliche Auftreten, die glänzend-tiefschwarze Färbung und die großen Augen sind Märzfliegen eigentlich unverwechselbar.


Biologie: Märzfliegen fallen durch ihr gehäuftes Auftreten im Frühjahr auf. Oft tanzen sie in großen Schwärmen um Gebüscher herum und fallen auf, wenn sie auf den Blättern sitzen. Auch Blüten werden besucht, wodurch März fliegen zur Bestäubung beitragen. Sie fressen Nektar und pflanzliche Abscheidungen.
Bis zu 100 Eier werden im Boden abgelegt und benötigen knapp über einen Monat bis zum Schlupf. Die Fliegen sterben nach der Ablage. Die Larven entwickeln sich im Boden und ernähren sich von verrottendem Material, aber auch Kot und Kleinsttiere. Nach der Überwinterung im Boden verpuppen sie sich. Bei einem Massenauftreten und bei Trockenheit können auch feine Wurzeln lebender Pflanzen angefressen werden. Innerhalb eines relativ kurzen Zeitraums zwischen März und Mai schlüpfen die Fliegen. Innerhalb eines Jahres entsteht also nur eine Generation.
Die Buckelfliege Borophaga incrassata (Meigen, 1830) entwickelt sich als Parasit in den ausgewachsenen Märzfliegen.


Gefahren: Märzfliegen sind unschädlich und im Frühjahr eine wichtige Nahrungsquelle für Vögel. Da die Larven durch den Abbau pflanzlichen Materials wichtige Humusbildner sind, muß man sie meist sogar als ausgesprochen nützlich bezeichnen. In südlicheren Regionen kann sie durch den Fraß an feinen Wurzeln schädlich werden.


Bekämpfung: Eine Bekämpfung ist in Mitteleuropa sinnlos und unnötig.


Rechtliches: Märzfliegen sind nicht geschützt.


Literatur:

  • Kanerda, S., Frouz, J., Baldrian, P., Cajthaml, T. & Kristufek, V. 2013 -- Does the addition of leaf litter affect soil respiration in the same way as addition of macrofauna excrements (of Bibio marci Diptera larvae) produced from the same litter? -- Applied Soil Ecology 72: 7-13.
  • Skartveit, J. & Haenni, J.-P. 2020 -- Case 3739 – Proposed conservation of usage of the specific names of Tipula marci Linnaeus, 1758 (currently Bibio marci) and Tipula febrilis Linnaeus, 1758 (currently Dilophus febrilis) by designation of a neotype for each (Insecta, Diptera, Bibionidae). -- Bulletin of Zoological Nomenclature 77: 12-21.

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